Nicht schreiben bedeutet für mich nicht leben. Sich krampfhaft an Gedanken und Erinnerungen zu klammern bis einen die Masse erdrückt und der Kopf zu platzen scheint. Das Leben aufzusaugen und nichts davon wieder loslassen zu können. Die Seele ist ein Schwamm. Manchmal braucht es Wasser. Nachschub. Damit die Zellen nicht vertrocknen. Doch je mehr Wasser der Schwamm aufnimmt, desto schwerer wir er. Bis er kein weiteres Wasser mehr fassen kann. Dann ist der Moment gekommen loszulassen. Das alte Wasser loszuwerden um wieder frisches aufnehmen zu können. Ein Geben und Nehmen. Die einzige Schwierigkeit besteht darin das Gleichgewicht zu finden. Denn nicht immer wenn wir Wasser brauchen ist genügend Wasser da. Und nicht immer wenn wir Ballst abwerfen müssen ist Zeit dazu. Übersättigt ausgetrocknet. So ist das Leben. Eine einzige Berg- und Talfahrt. Vielen Durststrecken an denen die Seele zu zerbrechen droht. Auszutrocknen. Abzusterben. Punkte an denen nur noch ein schneller Regenschauer retten kann was dahinzuschwinden droht. Doch wenn der langersehnte Schauer endlich kommt. Nach der langen Dürre. Dann blüht das Leben. Und das in einer Pracht, die nur der in voller Intensität erkennt, der diese Durststrecke einmal miterlebte!